Marcus Germanicus Nero
Taunusstein – Limes Wachturm: By Oliver Abels (SBT). Rekonstruierter Wachturm Wp 3/15 des Limes nahe dem Kastel Zugmantel im Taunus
„Ja, die Menschen sind gut.“
Tano Cariddi, Bankiers-Bösewicht in „Allein gegen die Mafia“, Staffel 5, Folge 5, sehr verzweifelt zu seiner naiven, geistig behinderten Schwester
Dieses Bild zeigt die Rekonstruktion eines römischen Wachturms am Limes. Es symbolisiert meiner bescheidenen Ansicht nach eine der hervorragendsten Eigenschaften des Römischen Imperiums: Wie man sich erfolgreich verteidigt. Nur Träumer, Wahnsinnige und Selbstmörder legen sich Besitz zu, lassen alle Türen offen und legen sich schlafen. Leicht wacht man mit einem Messer im Rücken auf und fragt sich, was man falsch gemacht hat.
Maßgebliche Herausforderung des Imperiums war die Grenzsicherung. Die meisten Provinzen waren so gezähmt, dass man Probleme wie Aufstände fast nur an den Grenzen bewältigen musste. Das Eindringen von Eroberern und Plünderern wurde von den Legionen und Hilfstruppen verhindert. Die Ausbreitung des Imperiums endete zur Zeit Kaiser Hadrians nach 100. Fortan kümmerte man sich um Grenzsicherung, Versorgung und Infrastruktur. Unschätzbarer Vorteil war die Macht über das gesamte Mittelmeer („Mare Internum“) und alle Küstenregionen.
Die Sicherheit der Grenzen bröckelte ab der Mitte des 3. Jahrhunderts, aber es dauerte noch 200 Jahre, bis das Imperium unter dem Ansturm der Fremden zerbrach.
Was kann als Parallele zur Gegenwart der Europäischen Union betrachtet werden? Was könnten wir von Rom lernen, gerade auch aus seinen Fehlern, um unseren eigenen Zusammenbruch zu verhindern oder aufzuhalten?